Welpen-Woche 1

01.04.2022
Nun ist heute schon der 6. Lebenstag unserer kleinen Welpen. Und so schön wie die Geburt war, so turbulent startete gleich die erste Woche. Aber auch hier der Reihe nach.
Am Sonntag Mittag war die Geburt beendet und eigentlich warteten wir nur noch auf zwei Nachgeburten. Deshalb nahmen wir auch noch einmal Rücksprache mit der Tierklinik und auch, weil ja das Welpi mit türkisfarbenem Halsband, etwas schwach war. Wir legten das Welpechen häufig an und es trank auch immer etwas. 
Am Abend bemerkte ich dann beim ersten wiegen, dass der Rüde mit schwarzem Halsband nicht zugenommen hatte sondern 30 g abgenommen. Etwas Gewichtsverlust ist am ersten Tag normal, aber das war schon viel. Also auch dieses Welpchen immer wieder anlegen. Dabei war auffällig, dass er wie ein verrückter an der Zitze wütete, sehr kräftig war aber sehr schlecht effektiv saugte, er hatte immer wieder Phasen wo es ging, aber schön ist was anderes.
Da am nächsten Morgen die Nachgeburten immer noch nicht da waren, sind wir am frühen Nachmittag mit Fjella und den beiden Butzel-Welpen nach Marienberg in die Tierklinik gefahren. Fjella ging es sehr gut und hatte auch kein Fieber und wir müssen mal erwähnen, das sie eine sehr bezaubernde und fürsorgliche Mama ist. In absoluter Ruhe und Souveränität versorgt sie ihre Welpen. Wer unsere hibbelige Fjella kennt, kann sich das nicht vorstellen:-)
Also bekam Fjella ihre kurze Behandlung um den Abgang der Nachgeburtsreste zu beschleunigen, im Ultraschall war das auch zu erkennen dass noch Reste drin waren.
Während der Wartezeit wo Fjella die Infusion bekam, wurden die beiden Rüden-Welpen untersucht, alles äußerlich in Ordnung, Rüde türkis eben mit den Anpassungsschwierigkeiten. Er bekam ein Flüssigkeitsdepot unter die Haut gespritzt und da er zu wenig trank, mussten wir ihn mit der Spritze nun füttern. Den Schwarzbären sollten wir die Flasche geben und immer wieder anlegen. So ging es erst mal nach Hause.
Am Dienstag dann fütterten wir das Türkis-Bärchen mit der Spritze, aber der Kleine wurde immer schwächer, auch unterkühlte er ständig und wir mussten ihn immer wieder langsam aufwärmen.
Aber es sollte nicht sein. 15:00 ist er friedlich über die Regenbogenbrücke gegangen.
Unendlich traurig mussten wir Abschied nehmen von diesem perfekten kleinen Wesen. Auch Fjella spürte schon am Dienstag dass es dem Kleinen nicht gut ging und als er gestorben war, war sie sichtlich irritiert und durcheinander. Sie hatte ihn bis zuletzt liebevoll umsorgt.
Der Mittwoch verlief weiter wie im Hamsterrad, immer was zu tun und sich um alle kümmern, Jörg musste ja wieder arbeiten und die drei großen Hundis Monty, Elayne und Aivy, wollten ja auch etwas beschäftigt werden.
Die kleine Familie gedieh prächtig und wieder waren wir begeistert über Fjella’s super Muttereigenschaften. 
Und dann ging das Schlimme weiter: in der Nacht nahm Rüde schwarz plötzlich seine Flasche nicht mehr an, ich konnte machen was ich wollte. Also hab ich auch ihn mit der Spritze sozusagen zwangsernährt. Er war sehr still, robbte aber immer noch durch die Wurfkiste zu seiner Mama und seinen Geschwistern. Also Donnerstag morgen ein Anruf in der Tierklinik und dann sind wir 10:00 nach Marienberg gefahren. Rüdi wurde untersucht und der Verdacht einer Darmeinstülpung kam auf. Er wurde behandelten wir sollten 15:00 anrufen wie es ihm geht und ob wir dann die Entscheidung treffen, ihn gehen zu lassen damit er nicht leidet.
Zuhause ging es ihm dann tatsächlich etwas besser und mit einem Behandlungsplan und wie wir ihn füttern sollen, verabschiedeten wir uns bis zum nächsten Morgen. Wir konnten ihm die ausgerechneten Mini-Mengen an Welpenmilch wirklich eingeben und haben ihn fast die ganze Zeit an uns gehabt, wenn er unsere Hände spürte und er bei uns oder Mama Fjella am Bauch lag, ging es ihm gut.
Heute früh sind wir dann noch einmal in der Tierklinik gewesen und da wurde festgestellt, dass es keine Einstülpung ist sondern wahrscheinlich nur ein aufgepasster Darm mit Peristaltik-Störung. Wieder wurde er behandelt und mit neuem Medikamenten-und Versorgungsplan ging es wieder nach Hause. Um zu sehen wie der Darm arbeitet, bekam Rüde schwarz etwas Kontrastmittel und wir sollten am Nachmittag noch einmal zur Kontrolle kommen. Was war die Freude groß, als die Tierärztin meinte, es geht langsam voran, Medikation weiter wie bisher. 
Fjella freute sich auch ihr Bärchen wieder zu sehen und er wurde erstmal gründlich geleckt.
Doch die Freude hält nicht lange an. Es wird immer schwieriger, ihm die Welpenmilch zu füttern, er schluckt einfach nicht mehr.
In so einem Moment denkt man: wozu machen wir das eigentlich! Warum geht das nicht alles reibungslos und wie im Buch. Natürlich weiß man, dass das passieren kann und das die Natur ihre eigenen Regeln hat. Und dann tut der Schlafmangel noch seinen Rest dazu. Man könnte nur noch weinen und sagt sich, nie wieder ein Wurf.
Nun sitze ich hier am Freitag kurz vor Mitternacht und schreibe diese Zeilen. Fjella liegt mit ihren Babys neben mir in der Wurfkiste, Rüdi schwarz liegt wieder auf mir, er bekommt alle Liebe, Nähe und Fürsorge die er braucht. Und gleich versuche ich ihm seine Medikamente und seine Milch zu geben. Aber er wird immer schwächer. Wir werden sehen was die Nacht bringt, wir können nur für ihn da sein.
Es gibt auch schöne Neuigkeiten, Hündin gelb und rot haben schon ihr Geburtsgewicht verdoppelt und bei den anderen geht es auch dahin. 
Also bis demnächst, ich werde weiter berichten.

02.04.2022

Kurz vor 1:00 Uhr übernahm Jörg die Nachtwache und wir unterhielten uns noch mal über das Schwarzbärchen. Er sah so schwach aus, hatte eine stehende Hautfalte und wirkte echt völlig erschöpft. Also beschlossen wir, das er friedlich gehen darf und wir ihn nicht weiter quälen. Ich verabschiedete mich von dem Süßen und bin traurig zu Bett gegangen, in dem Wissen, das er bald seine Reise antreten wird.  

Am frühen Morgen hab ich Jörg dann abgelöst und als ich fragte, wann das Bärchen gestorben ist, sagte er, das er so was einfach nicht versteht: hat sich doch das Welpi nicht 3:00 Uhr aufgerafft, ist durch die Wurfkiste gerobbt und hatte einen Bärenhunger. Schnell hat jörg ein Fläschen gemacht und tatsächlich trank der Wicht an der Flasche! Unvorstellbar ! Über den Tag ging es dann mal besser mal schlechter, er hat minimal zugenommen und wirkt zufrieden. Nun werden wir erst mal über das Wochenende so weitermachen. Aber wir müssen auch daran denken, ob wir das richtige tun. Am Montag werden wir dann noch mal mit der Tierklinik sprechen, ( sollte er da noch leben )  wie lange man so eine Minimalversorgung tolerieren kann, denn eigentlich trinkt er zu wenig, er schafft einfach nicht mehr.  Hält so ein kleiner Körper das ohne Schaden zu nehmen aus? Wir werden das Tierwohl nicht vergessen, auch wenn uns der Kleine sehr ans Herz gewachsen ist.

Die anderen Welpen wachsen und gedeihen gut und Fjella macht ihren Mama-Job richtig gut . Eine bezaubernde Mama :-)

nach Hündin rot und gelb haben heute noch Hündin orange und die Rüden blau und grau ihre Geburtsgewichte verdoppelt.

Und tatsächlich war heute der erste Tag, an dem wir etwas entspannter und mit etwas mehr Zeit durch den Tag gekommen sind. Auch Dank meiner Mama, die uns mit Essen versorgt und für uns einkaufen geht.

Vielen lieben Dank auch für das wunderschöne Energy-Paket, liebe Franzi und lieber Christian! Es hat schon gute Dienste getan und wir zehren schon davon :-) 

Vielen Dank auch an alle die gerade mit uns bangen und hoffen ob das Schwarzbärchen es schafft. Ich schaffe es momentan gerade nicht allen zu antworten, aber Danke für alle lieben Worte.

Nun ist die erste Woche schon geschafft und wir freuen uns über die süßen und wirklich hübschen Fjellnukis und hoffen, die weitere Welpenzeit wird jetzt endlich entspannter, dass wir jede Minute genießen können und nicht nur funktionieren müssen.