25.10.2020  der 61. Trächtigkeitstag und die Geburt unseres D-Wurfes

19:00 Uhr 
Nachdem von mir schnell noch einiges in den Welpenraum gebracht wurde (die Nacht könnte lang werden) und ich Jörg angerufen hab dass es jetzt schon losgeht, bin ich mit der dicken Elayne in den Welpenraum gezogen, wo sie es sich auch sofort gemütlich gemacht hat und überall an ihren Decken und Laken gebuddelt hat.
Ja, Elayne musste einige Male pullern heute Nachmittag, aber der Bauch war ja auch sehr dick, es war nicht das typische pullern rennen wie man es sonst vor der Geburt kennt. Sie meinte einfach, dass es eben jetzt Zeit ist.
Und ja, sie wehte vor sich hin. Da meine Liebe Nachbarin mir leider diesmal nicht zur Seite stehen konnte, hab ich meine Schwester angerufen. Sie wollte mich unterstützen und mir zur Hand gehen, falls Jörg nicht da ist. Sie wollte noch schnell fertig essen und sich dann auf den Weg machen.
Da klingelte das Handy und Jörg rief an, eine liebe Kollegin war bereit für ihn zu übernehmen, so dass er bei der Geburt dabei sein konnte! Oh wie hab ich mich gefreut!!! Lydia-Du bist wunderbar und ich danke Dir ganz ganz sehr !!!
Also entspannt dem Lenchen jetzt zur Seite stehen und 19:37 hatte sie dann sehr deutliche Wehen, in Presswehen übergehend und 20:05 kam eine proppere Hündin ohne Probleme auf die Welt:-)
Vom ersten Augenblick an wusste Elayne was sie machen musste und wurde sogleich wieder die tolle Mamahündin. Ich war so glücklich, der erste Welpe war gelandet! Die kleine suchte sich sofort eine Zitze und nuckelte zufrieden los. Und ich hab auf den nächsten Welpen gewartet. Manchmal geht es sehr schnell, die Welpen werden abwechselnd aus dem rechten und linken Uterushorn geboren. Manchmal vergeht etwas mehr Zeit, als sich aber nach einer Stunde noch nichts weiter tat, Elayne aber sehr zufrieden war, wurde ich unruhig. 
Inzwischen war Jörg gelandet und hatte Monty, Aivy und Fjella gefüttert. Nun warteten wir zusammen weiter. Elayne wurde im Garten bewegt, sie musste laufen, das regt die Wehen an, allerdings sah Elayne das nicht so, sie wollte zu ihrem Welpen. 22:00 Uhr hab ich dann in der Tierklinik angerufen, da gab man uns noch 20 min, danach sollten wir wieder anrufen. Also hab ich Jörg mit Elayne nochmal in den Garten geschickt und wer hätte es gedacht - kurz darauf kam eine verwirrte Elayne und ein leicht hektischer Jörg mit einem Welpen im Handtuch zur Tür herein! Eine Gartengeburt:-) Der kleine Rüde, auch sehr propper, war schön munter und frisch und froh robbte auch er an die Zitzen.
Nun war die Geburt im Gange, mit guten Abständen kamen die Welpen, erst zwei Hündinnen, dann wieder ein Rüde und auch er wurde im Garten geboren als Jörg mit Elayne wieder ein paar Rundendrehte:-)Inzwischen fand Jörg wohl gefallen dran, er ging nach einer Weile wieder mit Elayne hinaus und ja :-) sie kamen wieder mit einem Rüden herein :-) 
Aber dann folgten zwei Hündinnen, wieder klassisch in der Wurfkiste. Da war es 2:14 Uhr und bis dahin alles richtig schön. 
Elayne versorgte ihre Welpen, alles sah friedlich aus aber ich habe beim abtasten gemerkt, dass da noch was ist. Nach 8 Welpen gönnten wir Elayne eine Pause und Jörg machte sogar ein kleines Nickerchen. Nach zwei Stunden gingen dann wieder die Wehen los. Endlich, warten kann ganz schön anstrengend sein! Nach einigen Presswehen sah ich dann zuerst zwei Füßchen und den Schwanz, schon von der Hülle befreit und da wusste ich, nun muss es schnell gehen. Ich versuchte die Beinchen zu halten und animierte Elayne zum weiter pressen. Dann endlich konnte ich das Becken umfassen und mit einer weiteren Wehe wurde eine schöne Hündin geboren die leider aber sehr viel Fruchtwasser geschluckt hatte und keine gute Körperspannung hatte.

Sofort begann ich mit allen Mitteln, Leben in dieses Mädchen zu bekommen. Rubbeln, Fruchtwasser absaugen, wieder rubbeln. Es gab einen tropfen Respirot auf die Zunge und wir waren optimistisch. Kurzzeitig sah es auch besser aus, sobald wir aber mit dem rubbeln aufgehört haben, wurde die Kleine wieder apathisch. also machten wir weiter. Dann habe ich noch Glucose 5% subcutan unter die Haut gespritzt als Energydepot, denn einen Saugreflex hatte die Kleine auch nicht wirklich. Elayne lag derweil zufrieden mit ihren 8 Welpen da und kümmerte sich rührend um die Schaar. Von dem Sorgenkind wollte sie aber nicht so viel wissen, das zeigte uns dann, dass wir den Kampf wohl nicht gewinnen würden. Instinktiv wissen die Hündinnen eher wie wir, dass dieses Kleine Leben nicht lange währt.

Wir haben dann 6:30 Uhr noch mal unsere Tierklinik angerufen und gefragt, was wir noch tun können, aber alles war getan.  Da wir noch nicht alle Nachgeburten hatten, vereinbarten wir einen Termin gleich für 8:00 Uhr zum Ultraschall. Elayne kannte das ja schon - alle Welpen in die Wanne auf das Heizkissen und los ging es. Auf der Fahrt nach Marienberg ist die Kleine Hündin dann über die Regenbogenbrücke gegangen. Sie erhielt aber, wie jeder Welpe bei uns, ihr Halsband und einen Namen: Wir tauften sie Daja Auri - das bedeutet übersetzt "die helle Morgenröte", das passt so gut, wurde die Kleine doch bei Sonnenaufgang geboren. 

In Marienberg angekommen wurde Elayne gleich geschallt. Wir waren gedanklich schon wieder zu hause, als die Tierärztin meinte, hier ist noch ein Welpe drin, das Herz schlägt kräftig aber der ist so weit noch hinten, der kommt so nicht auf die Welt. Zumal keinerlei Wehentätigkeit mehr vorhanden war. Und plötzlich hörten wir OP, Kaiserschnitt und schlagartig war mir ganz flau und ich hatte große Angst um unsere Elayne. Die war aber fit und so wurde sie vorbereitet zur OP. Um den Welpen zu retten, hatten wir keine andere Wahl, es waren seit dem letzten Welpen 4 Stunden vergangen und über den natürlichen Weg hätte er es nicht mehr geschafft.

Nach einer gefühlten Ewigkeit erhielten wir den ersehnten Anruf . Mutter und Kind wohlauf! Eine sehr kräftige und laut schreiende Hündin wurde ans Licht der Tierklinik geholt! Wir waren überglücklich. Elayne musste erst noch richtig wach werden, die OP hat etwas länger gedauert, Elayne wurde gleich mit kastriert. Sie hat bisher großartiges geleistet und dieser Wurf ist ihr letzter. Eine nochmalige Belegung kommt für uns bei einem zweiten Kaiserschnitt nicht in Frage. 

Gegen 13:00 Uhr waren wir dann alle wieder zu Hause, Elayne war sichtlich erleichtert in ihre Wurfkiste zu dürfen und hat sich gleich wieder super um ihre Kinderschar gekümmert.

Wir möchten wieder allen ganz herzlich danken, die uns so wunderbar unterstützt haben ! Unsere zukünftigen Welpenfamilien haben die ganze Nacht mitgefiebert und sich mit uns gefreut und mit uns um die kleine Hündin getrauert.

Und wieder ein ganz besonders großes Dankeschön an unsere großartige Tierklinik! Ihr seit spitze! 

Bilder von der Geburt kommen morgen, weiter geht es dann in den Welpenwochen.