26.04.2019
Die Geburt unseres B-Wurfes
Gegen 10:45 begann Elayne mit leichten Presswehen und zunehmendem umschichten ihrer Wurfkisten-Laken mit der Geburt. Alles sehr schön entspannt, die Wehen wurden stärker und 11:35 erblickte ein
stattlicher Rüde mit dem Kopf voran das Licht der Welt. Sofort machte sich Elayne an die Arbeit und sie wusste sofort, was zu tun war und schon robbte dieses kleine Wesen an die Milchbar und
dockte an.
Und nun fing der Wurf-Krimi an.
Elayne legte sich etwas zurück und wehte leicht dahin, versorgte ihr Welpchen und weiter nichts. Ja, es kann etwas Abstand zwischen den Welpen sein, aber meist kommen ja zwei kurz hintereinander
und dann längere Pause. Tja, Elayne wollte es spannender. Nach 1,5 Stunden keiner ersichtlichen Presswehen, trotz Bewegung im Garten, habe ich dann doch mal unsere Tierklinik in Marienberg
angerufen. Sie wussten seit dem Morgen, dass wir uns in der Geburt befinden. Und da haben sie gemeint, noch 45 min, dann kommen. Wir hatten ja noch unseren Querlieger beim A—Wurf im Hinterkopf.
Aber das wollte Elayne dann doch nicht und fing ordentlich an loszulegen und um 13:25 kam Rüde Nummer zwei zur Welt! Dann war es endlich eine richtig schöne Bilderbuchgeburt und wir
entspannten uns. Jörg musste zur Nachtschicht, unsere liebe Nachbarin Sylvia blieb weiter bei mir und wir richteten uns gemütlich im Wurfraum ein. Der nächste Anruf in der Tierklinik blieb
allerdings nicht lange aus. Elayne verlor Fruchtwasser, alles normal, aber dann dauerte es sehr lange. Wir hatten Angst um Welpe Nummer 7. Also wurde wieder eine Zeit vereinbart für einen
nächsten Anruf, ich bin mit Elayne im Garten rumgedüst ( sie musste arg überredet werden von ihren Welpen weg zu gehen) und kurz bevor wir wieder anrufen wollten, wurde eine hübsche Hündin in
Hinterendlage geboren. Flott kamen dann wieder zwei Hündinnen und alle Welpenreservierer freuten sich und fieberten mit uns zusammen mit. Und dann wieder Pause, wir gönnten sie der Elfe, sie
hatte ja echt zu tun und der Bauch war noch nicht leer.
Dann ging es weiter, sie presste und presste, es ging aber nicht vorwärts. Vorsichtig hab ich dann Elayne untersucht und festgestellt, dass auch Welpe Nummer 9 Hinterendlage war, ich hatte das
Schwänzchen gemerkt und ein Füßchen. Ich versuchte Elayne zu unterstützen indem ich den sogenannten Ferguson-Reflex ausgelöst habe und es schien zu funktionieren. Kurze Erläuterung:
• In der Wand des inneren Muttermundes und am Übergang zum Scheidenkanal befinden sich unter der Geburt Oxytocin-Rezeptoren
• Durch den Druck der Fruchtblase, kommt es reflektorisch (über die Nervenbahnen vermittelt) zu verstärkter Ausschüttung von Oxytocin aus dem Gehirn
• Berührt man mit einem sauberen Finger, der in den Scheidenkanal eingeführt wird, diese Stelle, kann der Ferguson-Reflex ausgelöst werden
Aber Elayne presste und presste, sie gab alles, den Kopf an Sylvia gelegt, die Hinterpfoten an meinen Arm gestützt. Aber es ging nicht weiter und Elayne erschöpfte sich zunehmend. Anruf in der
Tierklinik, wir kommen!
Alle Welpen warm verpackt auf dem Heizkissen in der Babywanne und Elayne im Kofferraum ging es los. Wir hofften, durch unsere teilweise schlechten Straßen, dass der Welpe im Auto geboren wird.
Aber leider nicht. In der Klinik angekommen wurde Elayne untersucht, eine Infusion angelegt und ein Ultraschall gemacht. Da sahen wir noch drei Welpen und dass der im Ausgang befindliche noch fit
war und gut lag. Elayne bekam Calcium und dann Oxytocin, kurz darauf wurde eine Hündin geboren, die sehr viel Fruchtwasser geschluckt und aspiriert hatte und schwach war. Während sich die Ärztin
und Schwestern um die Kleine kümmerten, kam noch ein stattlicher Rüde, Kopf voran, zur Welt. Putzmunter, lebhaft und zielstrebig an der Zitze angedockt. Die Kleine Hündin kämpfte, alles wurde für
sie getan aber nach 1 Stunde und 19 Minuten ist sie über die Regenbogenbrücke gegangen.
Elayne bekam noch einmal eine kleine Dosis an Medikamenten und 23:24 kam der letzte Welpe, ein Hündin, in Hinterendlage zur Welt, auch sie hatte mit dem Fruchtwasser zu kämpfen. Nach den
unermüdlichen Bemühungen der Tierklinik Mitarbeiter ging es der Kleinen etwas besser und wir hatten große Hoffnungen, dass sie es schafft. Nach einer ganzen Weile könnten wir dann alle Welpen und
Elayne verstauen und uns in Richtung Reifland aufmachen. Sylvia mit der Kleinen Letzten auf dem Schoß, mit rubbeln und wärmen beschäftigt. Zu Hause angekommen, müssten wir leider feststellen,
dass das kleine Kämpferherz nicht mehr konnte und die Kleine Hündin ist hier in Reifland 1:00 über die Regenbogenbrücke ihrer Schwester gefolgt. Wir sind unendlich traurig, dass diese beiden
schönen und kräftigen Hündinnen nicht das Geschenk des Lebens erhalten haben. Wir werden Euch nicht vergessen! Lebt wohl, ihr beiden Schönen, Bella Lumi White of the Arctic, weißes Halsband, und
Belle Tjara White of the Arctic, lila Halsband. Lumi bedeutet übersetzt Schnee und Tjara Engel. Wir finden, es passt für die beiden.
Ziemlich ko und müde, haben wir dann noch die Wurfkiste gereinigt und mit neuen Laken ausgelegt, haben die Kleine Familie hineingelegt und unsere daheim gebliebenen Hunde versorgt. Elayne bekam
etwas Ziegenmilch mit Joghurt und Welpenmilchpulver und dann starteten wir in unsere erste Welpen Nacht.
Unser ganz großes Dankeschön wieder an unsere Tierklinik in Marienberg, die mit allen Mitarbeitern, Ärztinnen, Schwestern und Auszubildenden uns mit Rat und Tat und fachlichem und kompetenten
Wissen zur Seite standen und unseren B-Wurf mit betreut haben von Anfang an.
Wir können Euch gar nicht oft genug Danke sagen und Eure Arbeit würdigen!
Ihr seit Spitze !!!
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